ALLE SIEBEN im Bahnwärterhaus mit den Meisterschüler*Innen


















AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG 

„RE:PROJEKTION/ALLE SIEBEN“

„re:projektion/alle sieben“

Zu Gast: Klasse Prof. Holger Bunk/Dunkelheit/Rauminstallation



Unter dem Titel „re:projektion“ geben die Meisterschülerinnen und Meisterschüler des Jahrgangs 2018/2019 eine Rückschau auf die bisherigen Projekte der Ausstellungsreihe „bahnwaerter“.

Heute scheint die Fantasie ins Dunkle gedrängt. Selbst bei Künstlerinnen und Künstlern wird diese um ihren Selbstzweck belächelt, folgt sie nicht der Ökonomie oder Moral. – Mit dem Vorhaben, die Fantasie wieder zu befreien, erarbeiteten die Studierenden Alexandra Malisiova, Sam Noack, Vivien Ruxton, Tim Lechler, Benedikt Asshoff und Nora Drahota aus der Klasse Bunk eine Rauminstallation mit Nachleuchtfarbe, die Bezug auf die Umgebung nimmt. 





Eröffnung
11.07.2019
19 Uhr

Bahnwärterhaus Pulverwiesen 25
73726 Esslingen am Neckar




Laufzeit: 12.07.–14.07.2019


Öffnungszeiten: Fr–So 13–17 Uhr



Abb.: Flyer (Gestaltung: Lisa Moll)









KLASSE BUNK – DUNKELHEIT:





















































Aus der Eröffnungsrede von Holger Bunk:

Was für ein Reichtum!

Nachdem wir als KünstlerInnen und Künstler, als Student*Innen, als Hochschule in der letzen Zeit viel über Mangel und fehlendes Geld, fehlende Manpower diskutiert und gesprochen haben, will und muss ich heute Abend endlich einmal über Reichtum sprechen. Den Reichtum an Kunst, den Reichtum an Ideen, den Reichtum an Engagement und schönen Ergebnissen.

Was für ein Luxus und Überfluss (vielleicht), dass auch heute Abend Wichtiges in der Kunstakademie stattfindet und wir trotzdem hier sind (Prof. Huber verabschiedet sich mit einem Vortrag von Liam Gillick)! Und man kann fragen: konntet Ihr nicht besser timen? Aber nein! Es ist so viel los, während dort die Kunstgeschichte im Zentrum steht, wächst doch ständig junge Kunst nach und entstehen weitere Projekte, die aus dem Dunklen ins Licht drängen. Auch dieses Nie-Stillstehen, diese Produktivität sind Zeichen für den Reichtum an Innovation in der Kunst, der sich Bahn brechen möchte.

Eine umfangREICHE Reihe von Bahnwärterinnen-Ausstellungen hat hier bereits stattgefunden; wir sind heute schon bei der Bahnwärterausstellung Nr. 8, die den Titel re:projektion/alle sieben trägt.  Und schon am 25. Juli wird hier wieder eine weitere folgen.

Das Bahnwärterhaus als kleine Schwester der großen Villa Merkel bietet jeweils den Raum und den organisatorischen Rahmen, in dem unser sehr aktiver Meisterschüler*innen- Jahrgang eine eindrucksvolle Reihe von eigenen Ausstellungen machte und macht, zu der aber auch immer wieder mit-ausstellende Gäste geladen waren.
Diese Großzügigkeit sehe ich auch als Ausdruck des Reichtums, über den man sich nur sehr freuen kann. Die Ausstellungsaktivitäten der MeisterschülerInnen wurden durch Kolloquien mit Dr. Anne Vieth und Dr. Nicole Fritz (Kunstmuseum Stuttgart und Kunsthalle Tübingen) ergänzt. Wir bekamen Führungen durch die Triennale der Kleinplastik und besuchten „Good Space”. In meinen Augen eine gut ausgewogene Balance von Geben und Nehmen. Von Schauen und Ausstellen.

Wir sehen hier in den Projektionen dieses Raumes die Summe der bisherigen Ausstellungspräsentationen der Meisterschülerinnen und Meisterschüler, die ich hier noch einmal nennen möchte, weil man sich die Namen wird merken müssen. Denn die Bahnwärterreihe ist ja nur der Anfang und die Vorbereitung der größeren Präsentation der Gruppe, die direkt zu Beginn kommenden Jahres in der Villa Merkel zu sehen sein wird.

Es sind alle 7 Meisterschüler-Innen des aktuellen Jahrganges (zeigen):
Nina Joanna Bergold
Jochen Damian Fischer
Franziska Geißler
Johanna Mangold
Lisa Moll  
Jonas Ried  
Vladimir Unkovic

Und auch hier sehen Sie wieder die Vielheit, den Reichtum an Eigenheiten, aber auch an Querverbindungen.

Eine weitere, ganz neue Verbindung ergibt sich durch die Einladung an eine Gruppe meiner Studierenden, also der Klasse Bunk, die sich im Gewölbekeller mit Wandmalereien präsentiert.

Sechs Studierende haben die Chance einer zeitgleichen Präsentation mit den MeisterschülerInnen ergriffen und mit Einsatz von viel Zeit und Energie an einer gemeinsamen Ausstellung gearbeitet. Neuland, was die Zusammenarbeit anging, aber auch was das Material betrifft:

Unabhäng und schon vor dem Angebot in diesem Keller zu arbeiten, hatten sie sich mit der Idee beschäftigt, ihre Werke im Dunklen zum Leuchten zu bringen. Dafür mussten sie erst die körnige, sandige Konsistenz der Leuchtfarbe kennen lernen, die sich ganz anders verhält als sonstige Malmaterialien. (nightcec Nachtleuchtfarbe). Und es entstanden hier vor Ort die Malereien in Kooperation, ergänzt durch einige individuelle Arbeiten, die die Inszenierung im Raum komplettieren..

1) Nora Drahota:  Höhlen der Steinzeit, Höhlenmalerei
2) Alexandra Malisiova: Mikrokosmos, Kleinplastiken aus Draht
3) Benedikt Asshoff: Turiner Grabtuch, Jesus
4) Sam Noack: Wasser(Läufe), Epoxidharz
5) Tim Lechler: "Personen" und ihre Schattenwürfe
6) Vivien Ruxton: Flora und Fauna/coexistence

Dies war recht viel an Information, und ich könnte es dabei belassen, wenn wir uns nicht in der luxuriösen Situation befänden weiteres ankündigen zu können. In unserem reichen Kunstsommer steht kommende Woche in der Akademie auf dem stuttgarter Killesberg die große Rundgangausstellung bevor, in dem die hier ausstellenden Gewölbe-Maler*Innen erneut Objekte im Dunklen zeigen werden. Aber auch das Meisterschüler*Innen-Programm wird vertreten sein, mit der Präsentation des mit Spannung erwarteten Katalogs zur Ausstellung “Vehement”, die die Villa Merkel für unseren vorherigen Meisterschüler*Innen -Jahrgang ausrichtete.

Ich bedanke mich nun noch einmal ganz herzlich bei Anka Wenzel von der Villa Merkel, dem gesamten Team der Villa Merkel und Enno Lehmann für den technischen Support bei den Leuchtfarben.

Viel Spass miteinander und beim Anschauen der Ausstellung!

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