SOME MORE SWEETHEARTS Ausstellung in Lippstadt

 
 
 
 
 


 


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Moritz,
Sehr geehrte Mitarbeiter von Museum und Städtischer Galerie Lippstadt, Lieber Herr Moersener, Liebe Künstlerinnen und Künstler, liebe herzlich willkommene Gäste!

Eine Ausstellungseröffnung wie diese, sicherlich eine solche, die 16 ‚Künstlerinnen und Künstler zusammenbringt ist Anlass zu wirklich großer Freude. Deshalb bitte ich darum nicht zu erschrecken, wenn ich ein paar ernste Bemerkungen an den Anfang stelle.

Angesichts monströser Zustände in Kriegen und Konflikten, von Gewalt und Aggression, von denen wir derzeit täglich hören, könnte es einem schwer fallen, unbeschwert zu feiern. Schaut man allein auf die gesellschaftlichen Probleme, kann einem schwarz vor Augen werden. Ideologien, Rivalitäten und Eitelkeiten in sogenannt Sozialen Medien führen dazu, dass man verlernt, sich gegenseitig Aufmerksamkeit zu schenken. 

Unsere Eröffnungsfeier und die Ausstellung sollen dabei weder effektvolle Ablenkung noch schöne Tünche für eine harte Realität sein, sondern vielmehr eine Erinnerung dass es auch anders geht. Und wir wollen auch nicht vergessen, dass es zum Glück auch noch immer anders zugeht in großen Teilen der anderen Künste wie Literatur und Musik, in notwendigen, friedlichen Auseinandersetzungen in Wissenschaft, in Philosophie, Medizin und sozialem Engagement. Selbst wenn es überall menschlich ist, dass Probleme, Konflikte und sogar Skandale auftreten, ist dort die Kunst demokratischer Lösung und Übereinkunft unsere Pflicht und noch nicht abhanden gekommen. 

Gerade angesichts von Problemen und unerträglicher Fakten in unseren Gesellschaften, gilt es nicht abzustumpfen, sondern Wahrnehmung und Sinne zu schulen und offen zu halten. Das ist eine wichtige Aufgabe von Kunst. Man kann deshalb durchaus feiern, dass es noch solche Ausstellungen, solches künstlerisches Engagement und diese Räume gibt, in denen wir uns mit klarem Verstand und frei treffen, uns unsere Gedanken machen und auf Sinnvolles konzentrieren und austauschen können. 

SOME MORE SWEETHEARTS“ zeigt Malerei, Malereiexperimente und Zeichnung, Skulptur und textile Kunst und ist schon von den Materialien der Objekte her plural angelegt. Aber auch von den Themen der gezeigten Werke her. Ich danke der Städtischen Galerie, die uns die Möglichkeit gegeben hat, hier in dieser Ausstellung mit persönlichen individuellen Arbeiten aufzutreten, die während des Aufbaus der Show an vielen Stellen wie von selbst begonnen haben, überraschende Korrespondenzen herzustellen. 
Obwohl wir dabei streng sein und aus den großzügig angebotenen Leihgaben der Künstlerinnen und Künstler auch sehr Gutes weg lassen mussten, war es uns noch wichtiger, unserem Publikum die erstaunliche Fähigkeit der Werke zu zeigen, sich zu verstärken, miteinander zu harmonieren und zusammenzuklingen. 

So hoffen wir, dass die Ausstellung als ein Ganzes aus Teilen wirken kann und dass sich wie in einer Bibliothek die verschiedenen Autorinnen und Autoren mit ihren Erlebnisangeboten, Bilderzählungen und Aspekten ergänzen. Das Wort „Sweethearts“ im Titel der Ausstellung ist nicht nur ein hübsches Wort, sondern ein Hinweis auf die gegenseitige Wertschätzung, die wir für einander empfinden.

Etliche Künstlerinnen und Künstler haben nicht nur ihre Werke zur Verfügung gestellt, sondern sind heute auch angereist.
Helgi Thorgils Fridjonsson und seine Frau Rakel Haldorsdottir aus Island.
Anita Oettershagen und Silke Leverkühne aus Düsseldorf
Michael Düchting mit seiner Frau aus Soest
Bernhard Kahrmann, Gala Adam, Paula Pelz und Vivien Ruxton aus Stuttgart
Anita Oettershagen, Gala Adam und Michael Düchting danke ich sehr für die Mithilfe bei der Organisation von Transport und Aufbau der Ausstellung.

Wir hatten uns gewünscht, die recht groß geratene Rezeptionstheke hätte bewegt werden und eine schöne Ausstellungswand für weitere Werke frei geben können. Sie erwies sich aber als unbeweglich. Zur Strafe haben wir sie mit Katalogen und Büchern der ausstellenden Künstlerinnen verziert.

Auf eine besonders positive Überraschung möchte ich noch hinweisen: Sie werden in der Ausstellung eine kleine Arbeit von Prof. Alfonso Hüppi aus Baden-Baden entdecken, obwohl er nicht auf Plakat und Einladung steht. Über 90jährig reagierte er spontan auf unsere Einladung mit einem Glückwunsch für die Ausstellung, geschrieben auf die Rückseite der nun hier präsentierten Originalzeichnung, die in seinem Brief an uns lag. 
Wenn ein Neunzigjähriger sich so mitfreuen kann, würde ich sagen: „THAT´S THE SPIRIT!“

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Betrachten. Dankeschön und alles Gute!




 

 

 

 

 

 

 

 

Dear Mayor Mr Moritz,
Dear staff of the Museum and Municipal Gallery Lippstadt, Dear Mr Moersener, Dear artists, A warm welcome  to all guests!

An exhibition opening such as this, certainly one that brings together 16 artists, is cause for great joy. Therefore, please do not be alarmed when I begin with a few serious remarks.

In view of the monstrous conditions in wars and conflicts, of violence and aggression, which we hear about every day, it can be difficult to celebrate light-heartedly. If you look only at social problems, you can become pessimistic. Ideologies, rivalries and vanities in so-called social media lead to people forgetting how to pay attention to one another.
Our opening ceremony and exhibition are not intended to be a spectacular distraction or a pretty veneer for a harsh reality, but rather a reminder that there is another way. And we must not forget that, fortunately, things are still different in many areas of the arts, such as literature and music, in necessary, peaceful debates in science, philosophy, medicine and social engagement. Even if it is human nature for problems, conflicts and even scandals to arise everywhere, the art of democratic solution and agreement is our duty and has not yet been lost.

Especially in the face of problems and unbearable facts in our societies, it is important not to become numb, but to train our perception and senses and keep them open. This is an important task of art. We can therefore celebrate the fact that there are still such exhibitions, such artistic engagement and these spaces where we can meet with a clear mind and freely, think our thoughts and concentrate on meaningful things and exchange ideas.
This exhibition features paintings, experimental paintings, drawings, sculptures and textile art, and is pluralistic in terms of both the materials used and the themes of the works on display. I would like to thank the Städtische Galerie for giving us the opportunity to present our personal, individual works in this exhibition, which, during the installation process, began to create surprising correspondences in many places, as if by themselves.
Although we had to be strict and leave out some very good works from the generous loans offered by the artists, it was even more important to us to show our audience the amazing ability of the works to reinforce each other, harmonise with each other and resonate together. 
We hope that the exhibition will work as a whole and that, like in a library, the various authors will complement each other with their experiences, visual narratives and perspectives. The word “Sweethearts” in the title of the exhibition is a reference to the mutual appreciation we feel for each other.

Several artists not only made their works available, but also travelled here today.
Helgi Thorgils Fridjonsson and his wife Rakel Haldorsdottir from Iceland.
Anita Oettershagen and Silke Leverkühne from Düsseldorf
Michael Düchting with his wife from Soest
Bernhard Kahrmann, Gala Adam, Paula Pelz and Vivien Ruxton from Stuttgart
I would like to thank Anita Oettershagen, Gala Adam and Michael Düchting very much for their help in organising transport etc.

We had hoped that the rather large reception desk could be moved to make room for a beautiful exhibition wall for additional works. However, it proved to be immovable. As “punishment“, we decorated it with catalogues and books by the exhibiting artists.

I would like to point out a particularly positive surprise: you will discover a small work by Prof. Alfonso Hüppi from Baden-Baden in the exhibition, even though he is not mentioned on the poster or invitation. At over 90 years of age, he responded spontaneously to our invitation with a congratulatory message for the exhibition written on the back of the original drawing now on display here, which was enclosed in his letter to us.
When a 90-year-old can share in the joy like this, I would say: ‘THAT'S THE SPIRIT!’

I hope you enjoy viewing the exhibition. Thank you and all the best!






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