Isabell Kamp kuratiert die Ausstellung INGEST in Hamburg

INGEST
3.-12.10.2012
Galerie Speckstrasse, Gängeviertel
Eröffnung Freitag 3.10.2014, 20 Uhr

Cordula Ditz
Carsten Rabe
Jürgen von Dückerhoff
Isabell Kamp
Henning Kles
Magda Krawcewicz

Die Gruppenausstellung »Ingest« einverleibt sich die Figur in An- und
Abwesenheit im Raum. In Zeichnung, Video, Keramik, Malerei und Fotografie
gebrauchen die sechs Hamburger Künstler die menschliche Gestalt als Vehikel
für ihr Spiel mit der Wahrnehmung und Interaktion mit der Körperlichkeit. In
den Arbeiten werden unterschiedliche Aspekte zelebriert oder fragmentiert.
Die daraus resultieren-den nahezu mikroskopischen Beobachtungen beziehen
sich auf die psychische sowie physische Beschaffenheit des Menschen. Einer
Suche oder vielleicht auch einer  Feststellung gleich, die getriebene Psyche zu
erkennen, herauszufordern, sich einlassen auf den Fehler, den Makel, das
Unwissen. Das Störende aufnehmen und umarmen, es zu sich zu nehmen und
lieben zu lernen, die Koexistenz von Leben und Tod als das was uns gewiss
immer umgibt anzuerkennen in seinem alltäglichen Spiel.
Cordula Ditz schwärzt in Ihren Videostills die Träger und die Umgebung der in
Ohnmacht gefallenen Frauen; ob diese nun in eine gefährliche Situation geführt
oder daraus befreit werden ist unklar und der Betrachter selbst verwandelt sich
zum ohnmächtigen Zuschauer.
In den Fotografien von Carsten Rabe ist die Abwesenheit des Menschen im
verlassenen Raum auf eine nahezu brutale Art spürbar. Das groteske Lichtspiel
lässt ein sicheres Wissen über die Größenverhältnisse nicht zu, alles wirkt leicht
verschoben und der Echtheit entzogen. Die Suche nach Realität und Fiktion
wird zum absurden Spiel.
Jürgen von Dückerhoff verschiebt die Grenzen der Haut im wahrsten Sinne:
ein Augenkontakt zwischen Figur und Betrachter ist nicht mehr möglich, die
absolute Abgrenzung und Distanzierung findet statt. Der vermeintliche Ekel über
die Fratzen wird zum Spiegel der eigenen Makel.
Isabell Kamp fragmentiert in der Keramik den Körper in seine einzelnen
Bestandteile und verschiebt die unsichtbare Psyche in eine visuell konstruierte
Form. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden in eine Art
quasi-wissenschaftliches Modell transferiert.
Henning Kles nimmt die Figur ironisch auf's Korn, verschmelzt Farbe und Form
zu Fratzen. Was sich zunächst über die ausgefeilte malerische Technik
einschmeichelt entblößt sich und der tragisch-traurige Clown "Mensch" wird
sichtbar.
Magda Krawcewicz löst die Figur so weit von ihrem Naturalismus, das sie
einer emotionalen Essenz gleich in Ihren Arbeiten verbleibt. Wenn die Maske
als Schutz vor Erkennung gilt, so muss man gleichzeitig feststellen das es hier
das letzt verbliebene Requisit des nicht mehr existenten Köpers ist.
Kuratiert von / Curated by Isabell Kamp

Galerie Speckstrasse, Gängeviertel
Speckstrasse 83 − 87
20355 Hamburg

Öffnungszeiten / Opening times
Do − Sa 16 − 19 Uhr / Thurs − Sat 4 − 7 pm
So 14 − 18 Uhr
 / Sun 2 − 6 pm
Mit freundlicher Unterstützung der / Kindly supported by Kulturbehörde Hamburg

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